Mittlerweile sind Gene identifiziert, die uns entweder eher zum Sprinter oder eher zum Langstreckenläufer machen.
Ob jemand mehr langsame oder schnelle Muskelfasern hat, hängt aber auch davon ab, wie er sich bewegt.
Wer seine Muskeln immer nur kurz einsetzt, dessen Mskulatur besteht zu einem größeren Teil aus schnellen Fasern.
Wer Ausdauersport betreibt, bildet vorwiegend langsame Fasern.
Man kann durch das Training sogar schnelle in langsame Fasern verwandeln.
Das wiederum können wir uns zunutze machen, wenn wir meinen, zu viele Kilos auf die Waage zu bringen.
Denn langsame Muskeln scheinen einen positiven Einfluss auf den gesamten Stoffwechsel auszuüben. Da sie Fett verbrennen, beugen sie Übergewicht vor.
Trainierte Menschen nutzen für die Verbrennung im Vergleich zu Untrainierten mehr Fettsäuren und weniger Kohlenhydrate.
So dürften es auch unsere Vorfahren gemacht haben, die auf diese Weise Glukose für den Einsatz im Gehirn reservieren konnten. Und es kommt noch besser: …….Die Muskelzellen der Sportler verbrannten auch im Ruhezustand eine Menge Fett und verbrauchten über 50 % mehr Energie als die Nicht-Sportler. ……
Der Körper (der Sportler) ist darauf getrimmt, dass er praktisch jeden AugenblickLeistung bringen kann. Also ist es zweckmäßig, wenn der muskuläre Stoffwechsel auch im Ruhezustand erhöht ist: Der Motor bleibt warm und läuft mit etwas mehr Gas auch im Leerlauf.
In dem Moment, in dem sportlicher Einsatz gefragt ist, kann dann schneller Energie für die Muskelkontraktion bereitgestellt werden.
Selbst hingelümmelt auf dem Sofa setzen Läufer also Enegergie direkt in Wärme um – und sind deshalb weniger anfällig für Übergewicht und Diabetes.
Bewegungsarmut macht krank
Die Entstehung von chronischen Krankheiten ist eine sehr komplexe Angelegenheit.
Das liegt auch daran, dass es bei den meisten Krankheiten viele Wege (zum unerfreulichen) Ziel gibt.
Wir alle haben für jede Krankheit ein Sortiment an Genvarianten, das uns mehr oder weniger stark anfällig macht.
Aus dem Zusammentreffen dieses individuellen Sortiments mit ebenso individuellen Umweltbedingungen ergibt sich unser je persönlicher Krankheitsverlauf.
Mangelnde Fitness ist einer der gewichtigsten Umweltfaktoren. Diese negativen Einfluss belegen zahlreiche Studien.
Es steht außer Frage: Mangelnde Bewegung führt dazu, dass wir insgesamt früher sterben und für viele der typischen Krankheiten des Alters anfälliger sind……
Auch andere Studien konnte mangelnde Fitness als unabhängigen Risikofaktor, der größeren Einfluss als Übergewicht hatte, ausmachen. Moderat übergewichtige Amerikaner beispielsweise, zeigten ein kleineres Risiko als weniger fitte mit Idealgewicht…..
Auch bei Krebs ist das Bild deutlich. Eine Untersuchung bei japanischen Männern ergab, dass das Risiko an Krebs zu sterben, am höchsten für die 25 Prozent mit der geringsten Fitness war. Eine deutsche Studie an über 10 000 Frauen zeigte, dass das Brustkrebsrisiko durch körperliche Anstrengung, egal ob Joggen, Tanzen, Fensterputzen oder Gartenarbeit um ein Drittel gesenkt wird.
Beim Schlaganfall zeigt sich ebenfalls ein deutlicher Bezug…..nicht anders sieht es beim Bluthochdruck aus: Unsportliche Menschen sind im Vergleich zu sportlichen um das 1,5- bis 2,2-fache mehr gefährdet.
Aus: GANTEN / SPAHL / DEICHMANN: Die Steinzeit steckt uns in den Knochen. Piper-Verlag 2011 (Kapitel: Das Leben zwischen Fahrstuhl und Sitzgruppe)
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